Die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK (RKM) hat einen Offenen
Brief an den Vorstand und den Aufsichtsrat der deutschen GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) geschrieben. In diesem drückt die RKM ihre tiefe
Besorgnis über die derzeit geplante GEMA-Reform aus, die aus ihrer Sicht nicht hinreichend diskutiert ist. Sie würde vor allem junge Komponist*innen auf dem Weg in die Professionalität gravierend benachteiligen
und könnte nicht absehbare Folgen für die Musikszene und die deutschen Musikhochschulen haben.
Der Vorsitzende der RKM, Prof. Christian Fischer, meint dazu: „Wir lehnen die offenbar geplante Aufgabe des bisherigen Solidarprinzips zugunsten überwiegend kommerziell ausgerichteter Inkasso-Verteilungsregeln entschieden ab. Als Verantwortliche für die deutschen Musikhochschulen, an denen durch die Reform die bisherigen Kompositionsstudiengänge und bestimmte Studienzweige gefährdet wären, appellieren wir aufgrund vieler ungeklärter Fragen an die GEMA, die Reform um mindestens ein Jahr zu verschieben. Nach den geplanten neuen Regeln würde heutzutage selbst ein so produktiver Komponist wie J.S. Bach, der ja fast ausschließlich für den inkassoarmen Bereich der Kirchenmusik komponiert hat, nicht mehr ordentliches Mitglied der GEMA werden können, mithin kaum Einnahmen durch sein kompositorisches Werk erhalten.“